Netzhaut (Vitrektomie)
Infor­mieren Sie sich über Indika­toren und Gründe für eine Vitrek­tomie, sowie den Ab­lauf der Opera­tion.

Netzhaut (Vitrektomie)

Eine Vitrek­tomie (mit oder ohne Peeling) kann aufgrund unter­schied­licher Diagnosen indiziert sein:

  • Epiretinale Gliose
  • Schichtforamen
  • Pseudoforamen
  • Durchgreifendes Maculaforamen
  • Vitreomakuläre Traktion
  • Veränderungen im Rahmen einer diabetischen Retinopathie
  • Glaskörperblutung
  • Netzhautablösung

Indikation für eine Operation:

  • Zunehmende subjektive Sehverschlechterung
  • verzogene Linien (Metamorphopsien) im Amsler Gitter Test
  • Sehschärfe < 0,63 (umgangsprachlich 63%)

Die Operationsindikationen variieren natürlich je nach zugrunde liegender Erkrankung.

Ablauf der Operation

Unter der Vitrektomie versteht man eine operative Glaskörperentfernung. Hierfür werden 3 kleine Schnitte in einem Bereich des Augapfels angelegt in dem weder Gefäße noch Photorezeptoren liegen (Pars-plana). In die kleinen Schnitte werden sog. Trokare eingeführt, also kleine Röhrchen durch die unter­schiedliche Instrumente in das Augeninnere gelangen. Eine Lichtquelle zur Beleuchtung des Glaskörpers und des Augenhintergrundes ist immer benötigt, genauso wie eine Infusion, die den Augeninnendruck während der Operation stabil hält. Je nach Operationsmethode wird der Glaskörper mittels eines Farbstoffs oder alternativ mittels Beleuchtung durch regredientes Licht dargestellt. Durch die 3. Trokaröffnung wird nun ein sog. Cutter (also ein Glaskörper-Schneide­ins­tru­ment) eingeführt.

Peeling

Als Peeling bezeichnet man das Abziehen der pathologisch veränderten Schichten auf der Netzhaut. Hierbei kann es sich um eine epiretinale Gliose (einge­wanderte Gliazellen) oder um die ILM (innere Grenz­mem­bran zwischen Netzhaut und Glaskörper) handeln. Mittels eines Farbstoffs werden diese ange­färbt und dann mit einer Pinzette von der Netzhaut entfernt.

ILM- Flap

Bei dieser Technik, die vor allem zum Verschluss größerer Macula­löcher (-foramen) angewandt wird, erfolgt zuerst die Vitrektomie, danach wird die ILM gepeelt (also abgezogen) und im Anschluss einmal umgedreht und auf das Macula­foramen gelegt. Die Anlage des umgedrehten ILM Flaps auf dem Macula­foramen wird mittels einer Luft-Gastamponade erzielt.

Silikonöl-, Luft- oder Gastamponade

Am Ende der pars-plana-Vitrektomie wird das Auge je nach Befund mit einer Lufttamponade, Gas- oder Öltamponade gefüllt. Hierbei muss postoperativ (2- 4 Tage) auf eine Bauchlagerung geachtet werden, damit die Netzhaut durch die gewählte Tamponade angedrückt wird. Innerhalb von 1-2 Wochen wird die Tamponade durch Augenwasser ersetzt, während den genannten 1-2 Wochen ist die Brechung des Auges geändert und das Sehen eingeschränkt. Und wird von vielen Patienten als „ Blick durch ein Aquarium“ beschrieben.