Hornhauttransplantation (DMEK)
Informieren Sie sich hier über die Horn­haut­trans­plan­tations­technik DMEK, ihren Ablauf und Ein­satz­gebiete.

Horn­haut­trans­plan­tation (DMEK)

DMEK (Descemet’s Membran-Endo­theliale Kerato­­plastik) ist die jüngste, scho­nende minimal-invasive Horn­haut­­trans­­plan­ta­tions­­technik zur Behand­lung von Horn­­haut­­erkran­k­ungen. Hiermit können Erkran­k­ungen behan­delt werden, die die innere (hintere) Schicht der Horn­haut – nämlich die Endo­­thel­zell­­schicht – betreffen.
Die Fuchs-Endo­thel­­dystrophie und die bullöse Kerato­­pathie zählen zu diesen Erkran­kungen. Die Fuchs-Endo­thel­dys­trophie ist eine (meist) gene­tisch bedingte Horn­­haut­er­kran­kung, bei der die natür­liche Funktion des Horn­­haut­­endo­thels gestört ist (Abpumpen des Wassers aus der Horn­haut in die Vorder­­kammer des Auges). Die daraus resul­tierende Flüssig­­keits­­an­samm­­lung in der mittleren Schicht der Hornhaut, näm­lich dem Stroma, führt zu den für die Fuchs-Endo­thel­­dys­trophie typischen Symp­tomen.

Vorteile

  • Schnelle Sehkraft­erholung (niedriger Astig­matis­mus/
    Horn­haut­ver­krüm­mung)
  • Gute Visus­prognose
  • Geringe Rate an Trans­plantat­versagen (<1%)
  • Höhere Patienten­zu­frieden­heit

Symptome

Der Patient bemerkt eine Vermin­­derung der Seh­schärfe, ver­schwom­­menes Sehen und eine erhöhte Licht­­em­pfind­­lic­hkeit. Der Patient bemerkt außer­dem eine tages­­zeit­­liche Schwan­kung der Symp­tome: Diese sind morgens stärker als am Abend. In manchen Fällen führt die Fuchs-Endo­­thel­­dys­trophie zu einer bullösen Kera­to­pathie. Post­­ent­­zünd­liche, post­­trau­ma­tische oder post­­opera­tive Endo­thel­­schädi­­gungen, die bei­spiels­­weise nach einer Katarakt­entfernung auf­treten können, sind weitere Ursachen einer bullösen Kerato­pathie. Dabei bilden sich im Horn­haut­stroma mit Flüssigkeit gefüllte Blasen, die beim Aufplatzen Schmer­zen und Fremd­körper­gefühl auslösen. In fortge­schrittenem Stadium kann das Horn­haut­stroma eintrüben, wodurch die Hornhaut ihre Transparenz verliert.

Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass die DMEK-Technik den anderen älteren Methoden (perfo­rierende Kerato­plastik) aufgrund der deutlich verbesserten Seh­schärfe, der schnelleren Erhol­ungszeit, der geringeren Abstoß­ungsrate und wenigen Ober­flächen­probleme weit überlegen ist. Die DMEK bieten wir Ihnen in der Augen­klinik im Ring-Center durch erfahrene Horn­haut­spezia­listen mit inter­natio­nalem Ruf und vielen wissen­schaft­lichen Authoren­schaften in der Wissen­schaft an. Die Opera­tion ist mit einem anschließ­enden stationären Auf­enthalt verbunden.

DMEK-Operation

Wie läuft die Operation ab?

Gemein­sam mit dem behan­delten Augen­arzt ent­scheidet sich der Patient für das Betäu­bungs­ver­fahren seiner Wahl. Ob eine Kurz­nar­kose oder eine Voll­nar­kose ist indivi­duell abzusprechen. Der Eingriff dauert unge­fähr 20 – 40 Minuten. Zu Beginn der Opera­tion wurde bereits vorab die Spender­lamelle von dem Horn­haut­trans­plantat präpa­riert und erneut auf eine ausge­zeich­nete Qualität geprüft.
  • Zu Beginn der Operation wird eine Markierung auf die Patientenhornhaut (Epithel) aufgesetzt, sodass die Größe des Spendergewebes mit der Größe der entfernten Endothelzellschicht übereinstimmt.
  • Nun werden Schnitte an der durchsichtigen Hornhaut angelegt und nur die erkrankte innere Endothelzellschicht mit der Descemetmembran mit einer Gesamtdicke von nur ca. 15 µm entfernt.
  • Bevor die Eingabe der Spenderlamelle erfolgen kann, wird ein kleines Loch in die Regenbogenhaut präpariert, das dem Druckausgleich in den postoperativen Tagen dient. Die Spenderlamelle wird zusammengerollt durch eine Glaspipette in das Auge geführt, jetzt erfolgt die Entfaltung, die der Chirurg durch leichtes Klopfen auf das Patientenauge kontrolliert herbeiführt. Um die Spenderlamelle an der Position zu halten, wird nun ein Luft/ Gas-Gemisch in die Vorderkammer des Auges eingegeben und das Auge wird abgedichtet.
  • Nach der Operation muss eine konsequente Rückenlagerung eingehalten werden, sodass die Lamelle auch weiterhin angedrückt wird. Diese Lagerung sollte so lange eingehalten werden, wie die Vorderkammer mit der Gasblase gefüllt ist (ca. 5-10 Tage).
Eine DMEK Operation kann ebenfalls mit einer Katarakt Operation kombiniert werden.

Welche Komplikationen gibt es?

Jeder chirurgische Eingriff ist mit gewissen Risiken verbunden, so auch die DMEK. Die Komplikationsrate bei dieser Technik ist in der Regel sehr gering. Die am häufigsten auftretenden Komplikationen nach DMEK sind unter anderem:

Transplantatdislokation/ Ablösung

Jeder chirurgische Eingriff ist mit gewissen Risiken verbun­den, so auch die DMEK. Die Kompli­kations­rate bei dieser Technik ist in der Regel sehr gering. Die am häufig­sten auf­tret­enden Kompli­ka­tionen nach DMEK sind unter anderem:

Transplantatabstoßung

Eine Trans­plan­tatab­stoßung kommt sehr selten vor (<1%) und ist nicht mit den Abstoß­ungs­raten anderer Organ­trans­plan­ta­tionen zu ver­gleichen. Eine beginnende Ab­stoß­ung ist in der Regel mit lokalen Cortison­augen­tropfen abzu­wenden. Bei einer Sehver­schlech­terung und Rötung des Auges sollte der Patient in jedem Fall zum Augen­arzt gehen. Um dieser Kompli­kation vorzu­beugen sollte nach der Opera­tion lang­fristig die cortison­hal­tigen Augentropfen einge­tropft werden.

Transplantatversagen

Diese Komplikation hängt zum einen von dem Spenderalter und der Anzahl der Endothelzellen auf der transplantierten Hornhaut ab. Diese wird vor der Transplantation geprüft. Wie viele Endothelzellen bei der Transplantation geschädigt werden und verloren gehen, hängt von der Erfahrung des Chirurgen und der Anatomie des Auges ab. Jährlich sollte eine Kontrolle mit Ermittlung der Endothelzellzahl erfolgen, um ein Transplantatversagen frühzeitig abzusehen.