Intraokulare Linsen als Alternative zum Augenlasern
Intraokulare Linsen (IOL), auch als Kunstlinsen bezeichnet, werden in das Auge eingesetzt, um eine Fehlsichtigkeit (Kurz-, Weit- oder auch Stabsichtigkeit) zu korrigieren und ein scharfes Sehen ohne Brille oder Kontaktlinse zu ermöglichen. Solche Kunstlinsen können entweder zusätzlich zur körpereigenen Linse eingepflanzt werden oder diese ersetzen. Intraokulare Linsen kommen in verschiedenen Ausführungen zum Einsatz. Anhand ihrer optischen Eigenschaften unterscheidet man hauptsächlich positiv oder negativ brechende Monofokallinsen (Einstärkenlinsen), torische Linsen, Multifokallinsen mit zwei oder mehr Brennweiten (Mehrstärkenlinsen) und akkommodierende Kunstlinsen, welche die Akkommodation der natürlichen Linse nachahmen. Diese Linsen bestehen aus Acryl oder Silikon und es gibt viele Langzeitstudien bzw. – erfahrungen damit.
Intraokulare Linsen: Kataraktoperation
Denn der Einsatz künstlicher Linsen gehört zu den weltweit am meisten durchgeführten Eingriffen: dies ist die Standardmethode bei der Behandlung des Grauen Stars (Katarakt). Allein in Deutschland werden nach Angaben des Bundesverbands Medizintechnologie jedes Jahr mehr als 700.000 Kunstlinsen implantiert, mehr als 90 Prozent der über 65-Jährigen bekommen früher oder später damit zu tun. Fehlsichtige profitieren durch intraokulare Linsen von der immens großen Erfahrung mit dieser Methode und dem immer besser werdenden Material.
Intraokulare Linsen: Operationsverfahren
Beim Einsatz von Kunstlinsen gibt es zwei verschiedene Operationsverfahren: man unterscheidet hier grundsätzlich zwischen der phaken Linsenimplantation, bei der die Implantation der Kunstlinse unter Erhalt der natürlichen Linse erfolgt und der Clear Lens Extraction, bei der die noch klare natürliche Linse – genau wie bei der Kataraktchirurgie – durch eine intraokulare Linse ersetzt wird. Bei Patienten, die Probleme mit dem Tragen von Kontaktlinsen oder Brillen haben, kann eine Kunstlinse ohne Entfernung der natürlichen Linse implantiert werden. Durch das Einsetzen einer Intraokularen Linse kann selbst hochgradige Fehlsichtigkeit in den meisten Fällen beseitigt werden. Vor allem bei solchen Patienten ist eine Linsen-Operation sehr sinnvoll, weil sie für eine Augenlaser-Behandlung aufgrund des zu hohen vorzunehmenden Hornhautabtrages nicht in Frage kommt.
Die Linsen-Operation kann unter Vollnarkose aber auch unter örtlicher Betäubung (Augentropfen oder Injektion hinter/ neben dem Augapfel) durchgeführt werden. Hierbei wird die intraokulare Linse zwischen Pupille und natürlicher Linse eingesetzt (bei Fehlsichtigkeit) oder vor die Regenbogenhaut geschoben (bei Entfernung der körpereigenen Linse). Oft tritt eine Verbesserung des Sehvermögens bereits einen Tag nach der Operation ein. Die Beurteilung des tatsächlichen Ergebnisses kann jedoch erst nach mehreren Wochen vorgenommen werden.
Intraokulare Linsen: Risiken
Die Implantation einer Intraokularen Linse birgt wie jeder medizinische Eingriff Risiken. Unsere Chirurgen stellen daher anhand gründlicher Voruntersuchungen fest, ob der Patient geeignet ist, denn jeder Mensch reagiert anders auf die Implantation einer Kunstlinse. In einem vorbereitenden Gespräch mit dem behandelnden Arzt wird die für den jeweiligen Patienten geeignete Methode und Linse ausgesucht und alle Heilungschancen und Risiken werden abgeklärt. Gründliche Voruntersuchungen gewährleisten außerdem, dass das Einsetzen der Kunstlinse auch den gewünschten Erfolg zeigt.